01.12.2012
Neue Rezensionen zur Premiere Colón-Ring
aktualisiert: 1. Dezember 2012.
La Nacion: Aus der Sicht der musikalischen Leitung war das Angebot erster Ordnung […] Dirigent Roberto Paternostro an der Spitze der beiden Colón-Orchester leistete eine Arbeit der Superlative in der Wahl der Farben, steuert Intensitäten und intimen Dialog mit den Stimmen.
Die beeindruckende Besetzung und die unvergessliche musikalische Interpretation dieser sieben Stunden Version […] die herausragende Leistung des Wiener Dirigenten Roberto Paternostro - brillant in seiner Auslegung und außerdem einem noch nie gesehenen Anspruch unterworfen, so viele Stunden am Pult zu sein.
FAZ: Wo Wotan zum argentinischen Diktator wird
Der umstrittene „Ring“ am Teatro Colón wurde vom Rhein auf die Plaza de Mayo verlegt und zum nationalen Triumph.
Das verstärkte Colón-Orchester, wagnerentwöhnt, aber mit einem wunderbar weichen und doch kernigen Tubenklang, war in erstaunlich guter Form [...]. Generell spielte es zu laut. Das mochte daran liegen, dass der Dirigent Roberto Paternostro zum ersten Mal im Colón am Pult stand. Die Akustik dieses Hauses ist auch nach der Renovierung so hervorragend, dass das Orchester im Graben nicht aufdrehen muss. Paternostro, der wie die Regisseurin eingesprungen war, dirigierte ansonsten zupackend und straff. Dass er sieben Stunden am Stück durchhielt, ist für sich genommen eine enorme Leistung.
An diesem „Colón-Ring“, der vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, wird wohl noch weiter gebastelt werden.
Die Premiere am Colón wurde in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Ereignis und wird sicher Folgen für die „Ring“-Rezeption haben, auch wenn noch lange nicht alle Striche Garbens, der jedoch keine Note, beispielsweise um Übergänge zu glätten, hinzu komponierte, gleich oder überhaupt nachvollziehbar sind. Es ist ja in der Tat auch kein einfaches Unterfangen, aus 16 Stunden normaler „Ring“-Spielzeit nur sieben Stunden mit einem Wurf zu machen.
... das Orchesta Estable des Teatro Colón, das durch Musiker des Symphonischen Orchesters von Buenos Aires verstärkt und ergänzt wurde. Der bewundernswert konditionsstarke Roberto Paternostro, der den ganzen Tag – muss man ja sagen – die musikalische Leitung hatte ...
Tiefgründig und homogen klangen die Wagnertuben, von sehr jungen Musikern gespielt. Schön und filigran waren die Harfen in den Proszeniumslogen zu hören. Die guten Streicher sorgten für einen stets intensiven Klangteppich, der dennoch große Transparenz der guten Holzbläser ermöglichte. Der Wagnersound erinnerte mit den Vorspielen und symphonischen Zwischenstücken wie Feuerzauber, Aufstieg zum Brünnhilde-Felsen im „Siegfried“, „Siegfrieds Rheinfahrt“, Trauermarsch und Finale der „Götterdämmerung“ an die großen Zeiten des Colón und fand starken Widerhall im Publikum am Schluss für Paternostro und seine Musiker. Hier ließ er das Orchester voll aufspielen, während er es bei den SängerInnen gefühlvoll zurücknahm.
Link zum Artikel
BR: Weltpremiere am Teatro Colón
Wagners Opern-Tetralogie in sieben Stunden
Restlos überzeugte am Pult Dirigent Roberto Paternostro, der über den ganzen Tag gleich zwei – bis dahin eher mittelmäßige Orchester – leitete, die ungewohnt gut harmonierten. [...] Das hochrenommierte Teatro Colón hat nach vielen Jahren des Darbens mit dem Colón-Ring ein Ausrufezeichen gesetzt.
Link zur Kritik (BR Klassik)
Einhelliger Applaus erklang für Sänger und Musiker. Linda Watson als Brünnhilde, aber auch Leonid Zakhozhaev als Siegfried, Marion Ammann (Sieglinde), Jukka Rasilainen (Wotan) und Andrew Shore (Alberich) wurden mit anhaltender Begeisterung gefeiert. Der österreichische Dirigent Roberto Paternostro erntete besondere Zustimmung mit seiner monumentalen Leistung, als einziger der gesamten Besetzung die sieben Stunden durchzuhalten und das doppelt besetzte Orchester in der kurzen Probezeit eingespielt zu haben.
Journalisten aus 16 Ländern waren zur Premiere akkreditiert, darunter knapp ein Dutzend deutschsprachiger Medien. Wagner-Fans aus aller Welt saßen in den Logen des über 3000 Sitzplätze zählenden Opernhauses. [...]
Zehn Kameras der Deutschen Welle folgten dem Bühnengeschehen. Produziert wird ein 90-minütiger Dokumentarfilm, der im März 2013 im Auslandsfernsehen der DW gesendet werden soll. Die Opernaufzeichnung des Teams um den Wagner-Experten Hans Christoph von Bock soll außerdem zum 200. Geburtstag Wagners (2013) als DVD erscheinen.
Link zum Artikel
Deutsche Welle: Return of the 'Ring'
The Teatro Colon's dual orchestras were amalgamated into two Wagner ensembles, dividing up the evening between themselves and playing with bravura under conductor Roberto Paternostro. The soloists, all steeped in the art of Wagner singing, generated storms of applause.
Buenos Aires - Das Wagner-Wagnis in Buenos Aires ist am Ende doch gelungen. Nachdem die Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner einen Monat vor der Welt-Premiere abgesagt hatte, kam am Mittwoch das ambitionierte Projekt eines siebenstündigen Kompakt-"Rings" im Teatro Colón auf die Bühne. [...] Der österreichische Dirigent Roberto Paternostro erntete besondere Zustimmung mit seiner monumentalen Leistung, als einziger der gesamten Besetzung die sieben Stunden durchzuhalten und das doppelt besetzte Orchester in der kurzen Probezeit eingespielt zu haben.
Pressebox.de
Das Publikum feierte das Ensemble um die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco und den österreichischen Dirigenten Roberto Paternostro kurz vor Mitternacht mit stehenden Ovationen. Schon am Nachmittag hatte der Wagner-Marathon begonnen, der vor allem Sängern und Musikern enorme Leistungen abverlangte. Internationale Gesangsstars wie Linda Watson (Brünnhilde) und Jukka Rasilainen (Wotan) sorgten beim argentinischen Publikum für Begeisterung. Carrasco verlegte den "Colón Ring" in einigen Sequenzen in die 1970er-Jahre, die Zeit der Militärdiktatur in Argentinien.
La Nacion: Aus der Sicht der musikalischen Leitung war das Angebot erster Ordnung […] Dirigent Roberto Paternostro an der Spitze der beiden Colón-Orchester leistete eine Arbeit der Superlative in der Wahl der Farben, steuert Intensitäten und intimen Dialog mit den Stimmen.
Die beeindruckende Besetzung und die unvergessliche musikalische Interpretation dieser sieben Stunden Version […] die herausragende Leistung des Wiener Dirigenten Roberto Paternostro - brillant in seiner Auslegung und außerdem einem noch nie gesehenen Anspruch unterworfen, so viele Stunden am Pult zu sein.
FAZ: Wo Wotan zum argentinischen Diktator wird
Der umstrittene „Ring“ am Teatro Colón wurde vom Rhein auf die Plaza de Mayo verlegt und zum nationalen Triumph.
Das verstärkte Colón-Orchester, wagnerentwöhnt, aber mit einem wunderbar weichen und doch kernigen Tubenklang, war in erstaunlich guter Form [...]. Generell spielte es zu laut. Das mochte daran liegen, dass der Dirigent Roberto Paternostro zum ersten Mal im Colón am Pult stand. Die Akustik dieses Hauses ist auch nach der Renovierung so hervorragend, dass das Orchester im Graben nicht aufdrehen muss. Paternostro, der wie die Regisseurin eingesprungen war, dirigierte ansonsten zupackend und straff. Dass er sieben Stunden am Stück durchhielt, ist für sich genommen eine enorme Leistung.
An diesem „Colón-Ring“, der vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, wird wohl noch weiter gebastelt werden.
Die Premiere am Colón wurde in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Ereignis und wird sicher Folgen für die „Ring“-Rezeption haben, auch wenn noch lange nicht alle Striche Garbens, der jedoch keine Note, beispielsweise um Übergänge zu glätten, hinzu komponierte, gleich oder überhaupt nachvollziehbar sind. Es ist ja in der Tat auch kein einfaches Unterfangen, aus 16 Stunden normaler „Ring“-Spielzeit nur sieben Stunden mit einem Wurf zu machen.
... das Orchesta Estable des Teatro Colón, das durch Musiker des Symphonischen Orchesters von Buenos Aires verstärkt und ergänzt wurde. Der bewundernswert konditionsstarke Roberto Paternostro, der den ganzen Tag – muss man ja sagen – die musikalische Leitung hatte ...
Tiefgründig und homogen klangen die Wagnertuben, von sehr jungen Musikern gespielt. Schön und filigran waren die Harfen in den Proszeniumslogen zu hören. Die guten Streicher sorgten für einen stets intensiven Klangteppich, der dennoch große Transparenz der guten Holzbläser ermöglichte. Der Wagnersound erinnerte mit den Vorspielen und symphonischen Zwischenstücken wie Feuerzauber, Aufstieg zum Brünnhilde-Felsen im „Siegfried“, „Siegfrieds Rheinfahrt“, Trauermarsch und Finale der „Götterdämmerung“ an die großen Zeiten des Colón und fand starken Widerhall im Publikum am Schluss für Paternostro und seine Musiker. Hier ließ er das Orchester voll aufspielen, während er es bei den SängerInnen gefühlvoll zurücknahm.
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BR: Weltpremiere am Teatro Colón
Wagners Opern-Tetralogie in sieben Stunden
Restlos überzeugte am Pult Dirigent Roberto Paternostro, der über den ganzen Tag gleich zwei – bis dahin eher mittelmäßige Orchester – leitete, die ungewohnt gut harmonierten. [...] Das hochrenommierte Teatro Colón hat nach vielen Jahren des Darbens mit dem Colón-Ring ein Ausrufezeichen gesetzt.
Link zur Kritik (BR Klassik)
Einhelliger Applaus erklang für Sänger und Musiker. Linda Watson als Brünnhilde, aber auch Leonid Zakhozhaev als Siegfried, Marion Ammann (Sieglinde), Jukka Rasilainen (Wotan) und Andrew Shore (Alberich) wurden mit anhaltender Begeisterung gefeiert. Der österreichische Dirigent Roberto Paternostro erntete besondere Zustimmung mit seiner monumentalen Leistung, als einziger der gesamten Besetzung die sieben Stunden durchzuhalten und das doppelt besetzte Orchester in der kurzen Probezeit eingespielt zu haben.
Journalisten aus 16 Ländern waren zur Premiere akkreditiert, darunter knapp ein Dutzend deutschsprachiger Medien. Wagner-Fans aus aller Welt saßen in den Logen des über 3000 Sitzplätze zählenden Opernhauses. [...]
Zehn Kameras der Deutschen Welle folgten dem Bühnengeschehen. Produziert wird ein 90-minütiger Dokumentarfilm, der im März 2013 im Auslandsfernsehen der DW gesendet werden soll. Die Opernaufzeichnung des Teams um den Wagner-Experten Hans Christoph von Bock soll außerdem zum 200. Geburtstag Wagners (2013) als DVD erscheinen.
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Deutsche Welle: Return of the 'Ring'
The Teatro Colon's dual orchestras were amalgamated into two Wagner ensembles, dividing up the evening between themselves and playing with bravura under conductor Roberto Paternostro. The soloists, all steeped in the art of Wagner singing, generated storms of applause.
Buenos Aires - Das Wagner-Wagnis in Buenos Aires ist am Ende doch gelungen. Nachdem die Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner einen Monat vor der Welt-Premiere abgesagt hatte, kam am Mittwoch das ambitionierte Projekt eines siebenstündigen Kompakt-"Rings" im Teatro Colón auf die Bühne. [...] Der österreichische Dirigent Roberto Paternostro erntete besondere Zustimmung mit seiner monumentalen Leistung, als einziger der gesamten Besetzung die sieben Stunden durchzuhalten und das doppelt besetzte Orchester in der kurzen Probezeit eingespielt zu haben.
Pressebox.de
Das Publikum feierte das Ensemble um die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco und den österreichischen Dirigenten Roberto Paternostro kurz vor Mitternacht mit stehenden Ovationen. Schon am Nachmittag hatte der Wagner-Marathon begonnen, der vor allem Sängern und Musikern enorme Leistungen abverlangte. Internationale Gesangsstars wie Linda Watson (Brünnhilde) und Jukka Rasilainen (Wotan) sorgten beim argentinischen Publikum für Begeisterung. Carrasco verlegte den "Colón Ring" in einigen Sequenzen in die 1970er-Jahre, die Zeit der Militärdiktatur in Argentinien.