30.12.2010
Reaktionen auf die Ankündigung des Bayreuth-Konzert des Israel Chamber Orchestra: Interviews, Artikel und Videos, Oktober bis Dezember 2010
Der Streit um Wagner in Israel
ARD Mittagsmagazin, 26. November 2010
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Israel: Gründung der ersten Wagner-Gesellschaft
Der israelische Anwalt und Wagner-Verehrer Jonathan Livny hat in der vergangenen Woche die erste Wagner-Gesellschaft in Israel gegründet. Als Reaktion und motiviert durch die Kontroversen um das Gastspiel des Israel Chamber Orchestra, wie er im Interview mit Clemens Verenkotte erzählt.
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22.11.2010 BR-KLASSIK
Wagner in Israël
Ein israelisches Orchester soll in Bayreuth Wagner spielen - und bricht damit ein Tabu.
Der Wagner-Boykott in Israel ist älter als Israel selbst. [...] Seitdem haben immer wieder Dirigenten in Israel versucht Wagner aufzuführen. Die Musik, so ihr Argument, müsse getrennt gesehen werden von Wagners Weltanschauung. Doch die Versuche scheiterten stets an den Protesten der Holocaust Überlebenden.
Jetzt reiht sich der neue Musikdirektor des Israelischen Kammerorchesters, Roberto Paternostro, Österreicher und selbst Jude, ein. Zwar will er Wagner nicht in Israel aufführen, aber das Orchester kommenden Sommer in Bayreuth Wagner spielen lassen... und sorgte damit für einen Skandal.
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Leitmotiv des Bösen
Roberto Paternostro will seine israelischen Landsleute schockieren: mit Wagner in Bayreuth
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"Das Konzert findet statt"
Vertreter der Stadt Bayreuth trifft sich mit Israel Chamber Orchestra 13. November 2010
Nach dem Medientrubel um das Konzert des Israel Chamber Orchestra in Bayreuth 2011 habe es Verunsicherungen vonseiten der Musiker gegeben, ob das Konzert immer noch stattfinde, teilte ein Vertreter der Stadt mit. Deshalb traf sich nun der städtische Beauftragte für Musik und Theater in Köln mit Dirigent Roberto Paternostro und den Musikern, die derzeit auf Deutschland-tournee sind. "Beide Seiten freuen sich auf das Konzert und es findet statt", sagt Nicolaus Richter nach seinem Abstecher nach Köln. Am 26. Juli 2011 wird das Israel Chamber Orchestra ab 11 Uhr in der Stadthalle Bayreuth Werke eines modernen israelischen Komponisten spielen, aber auch Mendelssohn, Mahler, Liszt und Wagner.
Als vor der offiziellen Bekanntgabe laut wurde, dass das Orchester nach Bayreuth fahren und Wagner spielen werde, war das Medienecho groß und nicht nur positiv. Katharina Wagner hatte daraufhin davon abgesehen, das Vorhaben in Israel vorzustellen.
Gelungener Brückenschlag
Steffen Kampeter begrüßt hochkarätige Gäste bei "Politik (be)trifft Kultur"
Wer nach einer deutschen Nationalkultur fragt, wird unweigerlich die Namen Goethe und Wagner ins Spiel bringen. Dabei könnte die Rezeption kaum unterschiedlicher sein. Plakativ formuliert: Goethe verbindet, Wagner polarisiert. Das lieferte die interessante Ausgangsposition für die Veranstaltung "Goethe trifft Wagner", zu der Staatssekretär Steffen Kampeter (CDU) im Rahmen der Reihe "Politik (be)trifft Kultur" prominente Gäste [...] begrüßt hat [...]
Von Kampeter auf das problematische Verhältnis zwischen Wagner und Israel angesprochen, sagte Katharina Wagner, sie freue sich über das Gastspiel, das das Israel Chamber Orchestra unter Roberto Paternostro im nächsten Jahr in Bayreuth geben wird. "Es ist eine gute, aber auch gewagte Idee. Ich bin sehr froh, dass das Signal aus Israel kam und das Orchester an uns herangetreten ist. Andersherum wäre das politisch gar nicht möglich gewesen."
6. November 2010
Erstmals musiziert israelisches Orchester in Bayreuth
Ein wichtiges Ereignis steht 2011 in Bayreuth bevor: das Israel Chamber Orchester und sein Chefdirigent Roberto Paternostro werden am 26. Juli 2011 in der Stadthalle Bayreuth ein Konzert geben, bei dem auch Musik von Richard Wagner gespielt werden soll.
Roberto Paternostro: „Ich respektiere, dass Richard Wagners Musik in Israel mit einer schrecklichen Zeit assoziiert wird. Unter jungen Menschen merkt man, dass die Berührungsängste kaum vorhanden sind und die Neugier überwiegt, seine Musik kennenzulernen, die in der Musikgeschichte einen unschätzbaren Stellenwert hat. Ich fühle mich sowohl Israel als auch Wagners Musik sehr verbunden und bin glücklich, dass ich nun beide zusammenführen kann – wenn auch nicht in Israel.“
Pizzicato
La Israel Chamber rompe il tabù un' orchestra di ebrei a casa Wagner
ROMA Toccherà al direttore d' orchestra austriaco Roberto Paternostro riuscire ad avvicinare Israele alla musica di Wagner? È la domanda di Daniel Barenboim e Zubin Mehta riportata da due quotidiani austriaci, Der Standard e Die Presse, all' indomani dell' annuncio del concerto che il 26 luglio 2011 la Israel Chamber Orchestra terrà nella Stadthalle di Bayreuth. Come si sa, Barenboim ha più volte tentato di portare Wagner in terra santa. [...] conferma il direttore Roberto Paternostro: «Si, ed è importante sottolineare che non suoneremo solo musica di Wagner, ma anche quella di due illustri compositori ebrei come Gustav Mahler e Felix Mendelssohn Bartholdy». A chi protesta contro questo evento il direttore risponde: «Provengo da una famiglia alla quale non è stata risparmiata la sofferenza dell' Olocausto e rispetto coloro che continuano ad associare la musica di Wagner a memorie terribili. Ma perfino mia madre, ebrea viennese, pur avendo dovuto portare per tre anni la stella gialla, mi ha incoraggiato in questo progetto»
Just a bit of Sturm und Drang
The controversy about the Israel Chamber Orchestra's plan to perform Wagner in Germany caused little sensation in Israel, but each side found an eloquent spokesman.
Last week, the American Musicological Society's Internet chat forum held a discussion on an unusual topic: the latest Wagner scandal, which earlier in the month caused storms in European newspapers, mainly in Germany. The brouhaha was barely noticed in Israel.
A forum member sent discussion partners a blog article by Isi Leibler in The Jerusalem Post, one of the few opinion pieces published in Israel on the affair. [...] One respondent to Leibler's article is himself the descendant of a great composer: E. Randol Schoenberg, the grandson of Arnold Schoenberg. E. Randol Schoenberg is president of the Los Angeles Museum of the Holocaust and director of the Los Angeles Opera, which this year performed Wagner's "Der Ring des Nibelungen" at the largest arts festival in Los Angeles since the 1984 Olympic Arts Festival, whose funding came partly from Jewish donors.
"If anyone suffered from Wagner's particular brand of anti-Semitism it was people like my grandfathers - Arnold Schoenberg and Eric Zeisl - two Jewish composers who grew up in Vienna while Wagner's theory that Jews could not be creative artists held sway over the musical world," wrote Schoenberg in JewishJournal.Com. He discussed how his grandfathers fled Vienna, leaving behind family who later died in the Holocaust.
"And yet, my grandfathers loved Wagner's music, even while they hated the man and his terrible philosophy.
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"Das wird kein Spaß"
Ein Österreicher sorgt in Israel für Wagner-Kontroverse
Als vor zwei Wochen der Wirbel um den geplanten Bayreuth-Auftritt des Israelischen Kammerorchesters losbrach, war dessen österreichischer Musikdirektor gerade in Wien. Jetzt ist Roberto Paternostro wieder in Tel Aviv und wird heute Abend das Saison-Eröffnungskonzert dirigieren. Das wäre normalerweise ein Routineereignis, diesmal aber wird man gespannt beobachten, wie dem Mann begegnet wird, der die beinahe vergessene Kontroverse um die Musik Richard Wagners plötzlich wieder angeheizt hat. "Die wollen wohl alle sehen, ob ich geohrfeigt werde" , sagt der 53-jährige Wiener [...] In Israel selbst war die Aufregung nicht sehr groß. Es gebe kein Gesetz gegen Wagner, auch der von den Israelis heiß geliebte Zubin Mehta hätte versucht, den Wagner-Bann zu brechen. Wird das nun ausgerechnet einem österreichischen Dirigenten gelingen? "Gegenüber Menschen, die eine KZ-Nummer am Unterarm haben, muss man stumm sein" , sagt Paternostro [...] Heute Abend wird Beethoven gespielt. Klaviersolistin ist übrigens Elena Bashkirova, die Frau von Daniel Barenboim, der erst kürzlich wieder dafür plädierte, Wagners Musik und dessen Antisemitismus auseinanderzuhalten. | 20. Oktober 2010
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Wagner in Israel: Barenboim plädiert gegen Boykott
Der Schöpfer des „Lohengrin“ war engagierter Antisemit, wütete gegen Mendelssohn und Meyerbeer. In Israel ist seine Musik „verboten“.
Wagner sei für Adolf Hitler ein ideologisches Vorbild gewesen. „Ich kann aber nicht akzeptieren, dass er deswegen Hitlers Prophet war.“ Also sprach Dirigent Daniel Barenboim im Rahmen eines Symposions, zu dem er aus Anlass der „Rheingold“-Premiere in der Berliner Linden-Oper geladen hatte. [...] Barenboim hat sich in Israel wiederholt für Aufführungen der dort verpönten Musik Wagners eingesetzt. [...] Die Tabuisierung nach 1945 sei zwar rechtens gewesen, weil die Nationalsozialisten Wagners Musik propagandistisch missbraucht hätten, doch sei die Weiterführung des Boykotts nicht mehr gerechtfertigt. In Berlin räumte Barenboim auch mit einer, wie er es nennt, „Legende“ auf. Das als Zugabe musizierte Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ bei einem von ihm dirigierten Konzert im Jahre 2001 in Israel habe keineswegs, wie die Fama will, einen Eklat verursacht. [...]
Zum Thema passt eine heftige Auseinandersetzung, die zuletzt in Israel um ein mögliches Gastspiel des Israel Chamber Orchestra in Bayreuth entbrannte. Bayreuths Festspielchefin Katharina Wagner wollte jüngst nach Tel Aviv reisen, um eine offizielle Einladung zu überbringen. Die Reise wurde aber abgesagt. Das Ensemble möchte unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten, des Wieners Roberto Paternostro, im kommenden Sommer im Umfeld der Festspiele in Bayreuth gastieren, um unter anderem auch Wagners „Siegfried-Idyll“ zu musizieren. Das hatte in Israel für Missstimmung gesorgt. Ob das Gastspiel zustande kommt, ist noch unklar. | 19. Oktober 2010
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Besser 'Afrikanerin' statt 'Parsifal'?
Im Zweifel für das geniale Scheusal
Heinz Sichrovsky über ein umkämpftes Konzert in Bayreuth
Zu Zeiten, da sich klassische Musik der breiten Öffentlichkeit vorwiegend über parfümierte Flatulenzen vermittelt, entfesselt der österreichische Dirigent Roberto Paternostro einen Sturm der Ernsthaftigkeit: Der Musikchef des Israel Chamber Orchestra hat sich und sein Ensemble nach Bayreuth eingeladen. Am Tatort eines Führer-Kults, der den einen leidvoll, den anderen nostalgisch gegenwärtig ist, wird man neben Werken jüdischer Komponisten auch Wagners Siegfried-Idyll spielen. Katharina Wagner hat den Ehrenschutz. Überlebende des Holocausts haben erwirkt, dass Wagner in Israel nicht aufgeführt wird alle Versuche endeten tumultös. Nun ist die Empörung abermals groß, als kröchen israelische Künstler vor dem Ungeist zu Hakenkreuz. Die Gefühle von Menschen, denen das Schlimmste widerfahren ist, in Ehren: Wagner ist 1883 verstorben und für die Präferenzen eines sechs Jahre später geborenen Kriminellen nicht verantwortlich. Ein schlechter Charakter und ein Antisemit war er auch. Aber vor die Wahl gestellt, Parsifal durch Die Afrikanerin, das Werk des mediokren jüdischen Komponisten Giacomo Meyerbeer, ersetzt zu sehen, entscheide ich mich leichten Herzens für das geniale Scheusal. Diese Entscheidung soll auch jeder Israeli für sich treffen dürfen.
News, Leitartikel 14. Oktober 2010
»Ein großer Brückenschlag«
Katharina Wagner über das Gastspiel eines israelischen Orchesters und die Musik ihres Urgroßvaters
Jüdische Allgemeine: Frau Wagner, das Israelische Kammerorchester unter der Leitung von Roberto Paternostro will Mitte 2011 erstmals in Bayreuth auftreten. Sie haben sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für das Gastspiel zu übernehmen. Warum?
Katharina Wagner: Vorweg: Ich finde es toll, dass Herr Paternostro so mutig war, auf die Stadt Bayreuth und mich zuzukommen. Er wagt wirklich einen großen symbolischen Brückenschlag. Weder Bayreuth noch ich hätten es gewagt, von uns aus die Initiative für einen solchen Auftritt zu ergreifen. Das wäre anmaßend. Aber als mir die Schirmherrschaft angetragen wurde, habe ich sie gerne übernommen.
Jüdische Allgemeine: In Israel ist die Aufregung groß [...]
Link zum Interview
'The Decision To Play Wagner in Bayreuth Was Unanimous'
The Israel Chamber Orchestra plans to play music by Richard Wagner, the composer revered by Hitler, during the annual Wagner Festival in Bayreuth next year. The move is controversial in Israel, where the composer's work has been shunned for decades.
The music of Richard Wagner, Hitler's favorite composer, is hated in Israel and has been unofficially banned there for decades. But the Jewish Austrian conductor Roberto Paternostro, the musical director of the Israel Chamber Orchestra, is breaking new ground with a plan to perform Wagner's Siegfried Idyll along with works by the Jewish composers Gustav Mahler and Felix Mendelssohn and a contemporary Israeli composer next year in a public hall in Bayreuth on July 26, 2011, one day after the annual Wagner opera festival opens there.
SPIEGEL ONLINE: Are members of the orchestra free to choose whether they will take part in the concert?
Paternostro: Of course. If someone has a problem with this for personal reasons, no problem, they don't have to do it and can stay at home. But the whole orchestra was in favor of going ahead with this. Unanimously.
SPIEGEL ONLINE: Isn't it too early for an Israeli orchestra to be playing Wagner when Holocaust survivors are still alive? Shouldn't you avoid playing out of respect for them?
Paternostro: This discussion has been going on for many years, but I think there are three aspects of decisive importance. Firstly, we're not playing it in Israel -- I respect that. Secondly, I am aware of what I am doing because in my family too there are Holocaust surviviors. My mother, grandparents and many surviving relatives went through it, some of them came back from Auschwitz alive, thank God. The third point is that I think this debate can have a positive effect. I want to focus on the new generation. In our orchestra we have many young musicians and I had many individual conversations with them. They said they want to play it, that Wagner is a big part of music history and that they want to deal with this issue. […]
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Link: http://www.spiegel.de/internati...,722527,00.html
Israel Chamber Orchestra mit Roberto Paternostro gastieren erstmals in Bayreuth
Ein wichtiges Ereignis steht 2011 in Bayreuth bevor: Das Israel Chamber Orchestra und sein Chefdirigent Roberto Paternostro werden am 26. Juli 2011 (11 Uhr) in der Stadthalle Bayreuth ein Konzert geben, bei dem zum ersten Mal israelische Musiker Musik von Richard Wagner spielen werden. Auf dem Programm stehen außerdem Werke von Tzvi Avni, Gustav Mahler, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt.
Roberto Paternostro: „Ich respektiere, dass Richard Wagners Musik in Israel mit einer schrecklichen Zeit assoziiert wird. Unter jungen Menschen merkt man, dass die Berührungsängste kaum vorhanden sind und die Neugier überwiegt, seine Musik kennenzulernen, die in der Musikgeschichte einen unschätzbaren Stellenwert hat. Ich fühle mich sowohl Israel als auch Wagners Musik sehr verbunden und bin glücklich, dass ich nun beide zusammenführen kann – wenn auch nicht in Israel.“
Roberto Paternostro: «Per me è importante che questo programma includa non solo la musica di Wagner, ma anche quella di due significativi compositori ebrei, Gustav Mahler e Felix Mendelssohn Bartholdy, e che questi siano collegati alla prima mondiale in Germania del brano di un significativo compositore israeliano contemporaneo. Provengo da una famiglia alla quale non è stata risparmaita la soffernza dell'Olocausto e sono consapevole della sensibilità del tema in Israele. Rispetto l'atteggiamento di coloro che continuano ad associare la musica di Wagner con memorie terribili, rifiutandola. I pochi precedenti tentativi di suonare Wagner in Israele finora sono falliti. Ma il compito deve essere quello di trovare con precauzione un nuovo cammino e forse nel vicino futuro sarà possibile rompere questo ghiaccio.»
Link: http://www.giornaledellamusica...ews/?num=106159
Brückenschlag oder Kapitulation?
Klassikstreit Das Israelische Kammerorchester will zur Festspielzeit mit Wagner in Bayreuth auftreten.
In einer kleinen Meldung dieser Tage hieß es: ,,Israelisches Kammerorchester spielt im Sommer Wagner in Bayreuth". Punkt. [...] Richard Wagner, wird der nicht noch häufiger auf dem Erdball gespielt? Warum dann nicht von einem israelischen Orchester? Und warum nicht in Bayreuth, wo schließlich, jedenfalls im Sommer, sowieso fast nichts anderes gespielt wird als Wagner? Aber Wagner und Israel? [...]
Katharina Wagner hingegen, die mit dem Dirigenten Paternostro seit dessen Zeit als Generalmusikdirektor in Kassel bekannt und befreundet ist, sieht die Einladung als ,,Brückenschlag" an. Geprobt würde eh in Deutschland, und Paternostro plant ein Programm, bei dem außer Wagner der von diesem als Künstler stets herabgewürdigte Mendelssohn im Mittelpunkt stehen würde, außerdem ein israelischer Gegenwartskomponist. Die einen wollen voran, die anderen denken zurück.
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Versöhnung oder Kapitulation in Bayreuth
Wagner und Israel gehen nicht zusammen. Der alte Konflikt wird nun angeheizt durch einen geplanten Auftritt des israelischen Kammerorchesters in Bayreuth.
In Israel wird Wagner – der 1883 starb und als Lieblingskomponist Adolf Hitlers gilt – mit den Gräueltaten der Nazis nahezu gleichgesetzt. Öffentlich gespielt wird er kaum, und die Versuche, den Boykott zu brechen, sind Legende: 1981 Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra, 2001 Daniel Barenboim mit der Berliner Staatskapelle, beide Konzerte endeten im Eklat.
Neue Nahrung bekommt der historische Konflikt nun durch die Ankündigung des österreichisch-jüdischen Dirigenten Roberto Paternostro, mit dem israelischen Kammerorchester am 26. Juli 2011 in der Bayreuther Stadthalle aufzutreten. Schirmherrin des Gastspiels ist (als Privatperson) die Festspielleiterin Katharina Wagner, auf dem Programm stehen neben Wagners Siegfried-Idyll Werke von Mahler und Mendelssohn. Für Katharina Wagner soll das Konzert ein "Akt der Versöhnung zwischen der Wagner-Familie mit ihrer Nazi-Vergangenheit und Israel" sein.
Link: http://www.zeit.de/kultur/2010-...0/wagner-israel
8. Oktober 2010
Wagner bleibt in Israel tabu
Der österreichisch-jüdische Dirigent Roberto Paternostro will mit dem israelischen Kammerorchester in Bayreuth auftreten. Israel ist empört: Denn Wagner, der als Hitlers Lieblingskomponist gilt, wird nahezu mit den Gräueltaten der Nazis gleichgesetzt. [...] Öffentlich gespielt wird er kaum, und die Versuche, den Boykott zu brechen, sind Legende: 1981 Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra, 2001 Daniel Barenboim mit der Berliner Staatskapelle, beide Konzerte endeten im Eklat. [...] Barenboim nun wäre der Letzte, der die Gefühle von Überlebenden der Schoah nicht respektierte. Allerdings, so sagt er, dürfe man jüngeren Generationen das Recht auf Auseinandersetzung mit Wagner nicht nehmen.
8. Oktober 2010
Wagner, Le Monde et l’Etat d’Israël
Un orchestre israélien à Bayreuth, sur les terres de Wagner
[...]Car l’Orchestre de chambre d’Israël se rendra bien en Allemagne, le 26 juillet 2011, à l’invitation personnelle du maire de Bayreuth.
La présidente de l’Orchestre de chambre d’Israël, Erella Talmi, ne voit aucune raison de refuser cette proposition. » Nous jouerons surtout des morceaux de Gustav Mahler et Felix Mendelssohn – deux compositeurs juifs, dont la musique était interdite par les nazis – ainsi qu’un court morceau de Wagner, Siegfried Idyll, que le compositeur avait écrit pour l’anniversaire de sa femme « , a-t-elle précisé au Monde.
La direction du Festival de Bayreuth souligne que les concerts – dirigés par le chef d’orchestre autrichien Roberto Paternostro – ne seront » pas connectés « à cette grand-messe wagnérienne (qui s’ouvrira le 25 juillet 2011), même si l’orchestre de Tel-Aviv se produira » sous le patronage, à titre personnel » de… Katharina Wagner. [...]
Roberto Paternostro veut rester serein, tout en reconnaissant qu’en neuf mois les pressions et la polémique risquent de prendre de l’ampleur. » J’espère vraiment que nous pourrons jouer à Bayreuth « , insiste-t-il.
The orchestra will perform instead in the town of Bayreuth, in Bavaria, but not at the festival itself. Musicians from the orchestra have been told they are not obliged to take part, and have been assured that none of the rehearsals of the one piece of Wagner music on the programme, the Siegfried Idyll, will take place on Israeli soil. In a recent interview with the Guardian, Wagner expressed her wish to receive Israeli musicians at Bayreuth in an attempt to "heal wounds". The plan was hatched last year during a meeting between Katharina and Roberto Paternostro, the Austrian-Jewish chief conductor of the orchestra in an effort to promote reconciliation between the Wagner family and the state of Israel. Erella Talmi, who sits on the orchestra's board of directors, told an Israeli radio station that the musicians wanted to take up the offer not because they were keen to break a taboo, but rather because they wanted to "accept an invitation that demonstrated a new openness".
8. Oktober 2010
Verständnis für Wagner-Vorbehalte in Israel
Die Bayreuther Festspiele suchen aber weiter den Dialog - Kammerorchester will auftreten
Die in Israel noch immer bestehenden Vorbehalte gegen die Musik Richard Wagners stoßen bei der Leitung der Bayreuther Festspiele auf Verständnis. Solange es noch Nachkommen von Opfern des Holocausts gebe, müsse man solche Reaktionen respektieren und achten, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich gestern der Nachrichtenagentur dpa. "Solche Reaktionen sind allzu verständlich", fügte er hinzu.
"Das Ganze ist eher eine Ächtung von Wagners Werken aus Rücksicht auf die Opfer des Holocausts." Trotzdem könne man versuchen, sich um Verständigung zu bemühen. "Musik ist da sicher ein gutes Verständigungsmittel", sagte Emmerich. "Das war auch der Grund, warum Katharina Wagner die Schirmherrschaft für das im nächsten Jahr geplante Konzert des Israelischen Kammerorchesters in Bayreuth übernommen hat." Den Artikel lesen
7. Oktober 2010
Erstmals israelisches Orchester in Bayreuth
Das Israelische Kammerorchester will an seinen Plänen festhalten, 2011 in der Wagner-Stadt zu spielen. Trotz negativer Reaktionen in Israel.
Ungeachtet negativer Reaktionen im eigenen Land hält das Israelische Kammerorchester an seinen Plänen fest, im kommenden Jahr in Bayreuth ein Konzert mit Wagner-Musik zu geben. Sprecherin Meirav Magen Lelie sagte am Mittwoch, der am 26. Juli geplante Auftritt sei noch aufrecht. Der österreichische Musikdirektor des Orchesters, Roberto Paternostro, sprach sich gegenüber der APA für eine behutsame Annäherung und ein "positives Signal" aus. In Bayreuth zeigte man unterdessen Verständnis für die kritischen Vorbehalte.
[…] "Ich bin aber überzeugt davon, dass nun eine Generation aufwächst, der wir die musikalische Bedeutung Wagners neu und differenziert vermitteln können, ohne alles Belastende und alle historische Verantwortung ausklammern zu wollen", so der Dirigent. Das Kammerorchester wird bei seinem Gastspiel in Bayreuth laut Paternostro nicht nur Wagners Musik spielen. Es sollen außerdem Werke der jüdischen Komponisten Gustav Mahler und Felix Mendelssohn Bartholdy sowie erstmals in Deutschland ein Stück des zeitgenössischen israelischen Komponisten Tzvi Avni aufgeführt werden.
7. Oktober 2010
Wagner-Zores
Israelische Musiker sollen in Bayreuth auftreten
Richard Wagner sorgt in Israel immer noch für heftige Reaktionen. Die Bayreuther Festspielleiterin Katharina Wagner hat daher nun ihre für nächste Woche geplante Reise nach Tel Aviv abgesagt, wo sie über Einzelheiten eines Konzerts des Israelischen Kammerorchesters in Bayreuth sprechen wollte. Das Ensemble soll am 26. Juli 2011 in der Bayreuther Stadthalle auftreten und dort auch Wagners "Siegfried-Idyll" spielen. Israelische Zeitungen berichteten fälschlicherweise, das Konzert solle im Rahmen der Bayreuther Festspiele stattfinden. […] Viele Israelis lehnen die Musik Wagners wegen seiner antisemitischen Äußerungen und der Verstrickungen der Bayreuther Festspiele mit dem NSRegime ab. Die Organisatoren lassen sich jedoch nicht verunsichern. Das Konzert werde auf jeden Fall stattfinden, sagte eine Sprecherin des Orchesters am Mittwoch dieser Zeitung. Aus Rücksicht auf israelische Vorbehalte werde man jedoch nicht in Israel proben.
Feuilleton, 07. Oktober 2010
Bad people can still write really good music
Despite the cancellation of Katharina Wagner's visit to Israel, the Israel Chamber Orchestra will still play a work by her great-grandfather.
[…] The debate over Wagner and playing his works in Israel has gone on ever since. Periodically, there have been attempts to challenge the boycott. But these never produced any change; they just sparked intensified debate that raged for a while and then died down until next time. It seems the rational arguments for or against lifting the ban could not overcome the symbol of Wagner as a representative of the culture that produced the Holocaust, and was therefore taboo in the country of Holocaust victims.
But recently, a different kind of effort was launched, from the heart of the Wagner establishment itself. Katharina Wagner, the composer's great-granddaughter, decided to come to Israel in person and invite the Israel Chamber Orchestra to a historic and unprecedented concert opening the upcoming Bayreuth Festival in July. […] Read article
7. Oktober 2010
Doppelter Tabubruch
Israelisches Orchester will Wagner spielen – und das in Bayreuth
Wagner in Bayreuth spielen zu wollen, das klingt wie eine Selbstverständlichkeit. Schließlich haben seit 1876, dem Beginn der Festspiele, viele der großen Dirigenten auf dem Grünen Hügel den Ring, Tristan oder den Lohengrin gegeben. Doch wenn Roberto Paternostro das „Siegfried-Idyll“ in Bayreuth aufführen will, dann wird Wagner zum Wagnis – und allein die Ankündigung des Konzerts im nächsten Sommer hat nun einen Sturm ausgelöst. Denn Paternostro ist Leiter des Israelischen Kammerorchesters – und in Israel gehört der Wagner-Boykott gewissermaßen zur Staatsräson. Nicht die künstlerische Leistung des 1883 gestorbenen Komponisten wird gesehen, sondern sein Antisemitismus sowie die Verehrung und Vereinnahmung durch die Nazis. Wagner, das ist bis heute für viele in Israel die Musik zum Holocaust. „Das Konzert ist sicher etwas Besonderes, weil wir gleich zwei Tabus brechen“, sagt Paternostro. „Zum ersten Mal spielt ein israelisches Orchester in Bayreuth, und wir spielen Wagner.“ Zusätzliche Brisanz gewinnt es noch dadurch, dass Katharina Wagner, die Urenkelin und heutige Festspielleiterin, die Schirmherrschaft übernommen hat für den Auftritt.
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7. Oktober 2010
„Brücke des Verständnisses"
Katharina Wagner über ihren Plan, ein israelisches Kammerorchester nach Bayreuth zu holen
Das Israelische Kammerorchester will auf Einladung der Stadt Bayreuth am 26. Juli 2011 ein Konzert in der dortigen Stadthalle geben, unter anderem mit Wagners "Siegfried-Idyll". Man wird zwar am zweiten Tag der Festspiele auftreten, aber nicht in deren Rahmen.
Katharina Wagner hat sich dennoch als Schirmherrin dieses Projekts zur Verfügung gestellt. Um auf Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, sollen die Proben nicht in Israel stattfinden. Dort sorgte die geplante Reise nun für Empörung. Wegen seiner antisemitischen Positionen und seiner Beliebtheit im NS-Regime sind Wagners Werke in Israel immer noch mit einem Boykott belegt. Selbst prominente Dirigenten wie Zubin Mehta oder Daniel Barenboim scheiterten daran, diesen inoffiziellen Bann dauerhaft zu durchbrechen. [...]
DIE WELT: Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit?
Katharina Wagner: Der Dirigent des Orchesters, Roberto Paternostro, der früher Musikchef in Kassel war, ist auf die Stadt und auf mich zugegangen. Wir hielten das für einen wichtigen und mutigen Schritt. Da wird versucht, eine Brücke zu schlagen. Eine Brücke des
Verständnisses, von Versöhnung will ich lieber noch nicht sprechen. Ich, meine Familie, die Festspiele, wir hätten uns nie angemaßt, angesichts der bekannten Historie so etwas selbst zu unternehmen. Aber da es von israelischer Seite kommt, fand ich es bewundernswert und will es als Privatperson unterstützen. Es macht mich sehr froh.
Bericht und Interview mit Katharina Wagner lesen
7. Oktober 2010
Discord in Israel over orchestra's plans to play at Wagner festival
Nearly 130 years after his death, Richard Wagner still provokes a maelstrom of emotions. Katharina Wagner, the German composer's great-granddaughter, has pulled out of a trip to Israel where she was to announce that the Israel Chamber Orchestra would be invited to open the next season of the prestigious Bayreuth festival, the annual celebration of Wagner's music.
Ms Wagner cancelled the trip after the orchestra's participation was leaked to the Israeli media, prompting a hostile reaction in Israel. […] Ms Wagner's decision will not affect the ensemble's participation at Bayreuth next year […]. Intended as a gesture of reconciliation between the Wagner family and Israel, Ms Wagner's trip was planned in total secrecy. Only a few weeks before, Ms Wagner told Israel's Yedioth Ahronoth newspaper she had authorised a group of historians to investigate her family's links with the Nazi regime, including her great-grandfather's influence on Nazi thinking.
7. Oktober 2010
Israeli Group Set to Play in Bayreuth
The Israel Chamber Orchestra plans to play a concert next summer in Bayreuth, Germany, the city most associated with Richard Wagner, whose music is taboo in the Jewish state because of its embrace by Hitler and because of the composer’s noted anti-Semitism.
News reports said the orchestra would open the Bayreuth Festival, the annual celebration of Wagner’s operas in the Festspielhaus, the house he designed. But officials of the festival, town and orchestra said Wednesday that the concert, scheduled for July 26, was unrelated to the festival’s offerings and that it would take place in Bayreuth’s town hall. [...] The orchestra’s conductor, Roberto Paternostro, asked Ms. Wagner, a friend, about playing in Bayreuth, said Nicolaus Richter, Bayreuth’s culture director. Ms. Wagner passed the request on to the town, which welcomed the idea, Mr. Richter added. [...] Ms. Wagner planned to travel to Israel next week for a news conference announcing the orchestra concert but canceled the trip once word leaked out, Mr. Junge said. “It was meant to be a big surprise there, but it is not news anymore now,” he said. Ms. Wagner is happy about the concert, he said, adding, “We’re sad it had such a bad start.” […]
Several high-profile attempts to play Wagner in Israel in recent years, by the conductors Daniel Barenboim and Zubin Mehta, have drawn controversy. Many Israelis deem such performances insensitive to survivors of the Holocaust. [...] Ms. Talmi [Chairman Board of Directors, Israel Chamber Orchestra]: “I personally think that as long as there is so much sensitivity in Israel for the music of Wagner, we should shy away from it here in Israel,” Ms. Talmi said. But outside the country is different. “We all, Jewish and Israeli musicians, perform Wagner everywhere in the world,” she said. “Most of us try not to do it in Israel, not to hurt anyone. But you cannot avoid it.” It is among the greatest music there is, she said.
6. Oktober 2010
Suonare a Bayreuth per rompere il tabù di Wagner
GERUSALEMME - Può un' orchestra israeliana suonare a Bayreuth, la città wagneriana dove si fusero le campane del «Parsifal»? E può inaugurare il Wagner Festival che proprio Wagner fondò e che per cinque anni fu sospeso dopo la Seconda guerra mondiale, dato che rappresentava il fondamento ideologico del nazismo, e che una pronipote di Wagner oggi dirige? Sì, può. L' Orchestra da Camera d' Israele ha rotto il tabù: il prossimo luglio, prima volta nella storia dello Stato ebraico, sotto la direzione dell' italoaustriaco Roberto Paternostro, gli orchestrali di Tel Aviv si esibiranno in Baviera a pochi metri dalla tomba del musicista che odiava gli ebrei […] La notizia del concerto doveva restare segreta. Mercoledì prossimo, avrebbe dovuto venire a darla l' ultima Wagner, la trentaduenne Katharina, pronta anche ad aprire gli archivi di famiglia per «studiare l' antisemitismo» dell' avo. Ma qualcuno l' ha confidata ed è scoppiato subito un caso, anche perché l' Orchestra da camera vive di contributi statali. In Israele non c' è un divieto d' eseguire le sinfonie wagneriane, ma è come se. E chi ci ha provato, non ha mai replicato […]
Ieri sera, gli orchestrali si sono riuniti per decidere il daffarsi: «Hanno letto le polemiche e sono scioccati» si rammarica Meirav Magen-Leillie, la portavoce.
6 ottobre 2010
Israeli orchestra first to play at Wagner festival
An Israeli orchestra is set to become the first ensemble from the Jewish state to play a German festival associated with Richard Wagner, a composer admired by Adolf Hitler and whose music has been controversial in Israel.
The Israel Chamber Orchestra will perform in July in the northern German town of Bayreuth where Wagner lived the latter part of his life until his death in 1883. He built an opera house there, designed to host his own expansive works. […] Although Wagner, who penned anti-Semitic texts, died half a century before Hitler came to power, the Nazi dictator was a fervent admirer.
Attempts by some musicians in Israel to perform Wagner's music have caused audience members to walk out in protest and have triggered public debate. […] Meirav Magen-Leilie, the Israel Chamber Orchestra spokeswoman, said the orchestra would not rehearse Wagner's music while in Israel and any member who wished to be excused from playing his works would be accommodated. She said Wagner's great-granddaughter, Katharina, will visit Israel next week. "Katharina Wagner is determined to visit and deliver the invitation in person, she understands that this is not simply another concert. She takes this matter very seriously".
5. Oktober 2010
Bayreuth-Auftritt eines israelischen Orchesters sorgt für Irritationen
Musikdirektor Paternostro für behutsame Annäherung und "positives Signal"
Tel Aviv - Ungeachtet negativer Reaktionen im eigenen Land hält das Israelische Kammerorchester an seinen Plänen fest, im kommenden Jahr in Bayreuth ein Konzert mit Wagner-Musik zu geben. Sprecherin Meirav Magen Lelie sagte am Mittwoch, der am 26. Juli geplante Auftritt sei noch aufrecht. In Bayreuth zeigte man Verständnis für die kritischen Vorbehalte.
Der österreichische Musikdirektor des Orchesters, Roberto Paternostro, sprach sich für eine behutsame Annäherung und ein "positives Signal" aus. Paternostro betonte, er respektiere die Haltung von Menschen, die mit Wagners Musik noch immer zu viele grauenvolle Erinnerungen verknüpften und sie daher ablehnten. Ein Teil der Weltanschauung Wagners und die Beziehung Bayreuths zu den Nationalsozialisten seien nicht zu rechtfertigen und zu beschönigen, sagte er. Auch seine Familie sei "von leidvollen Erfahrungen des Holocaust nicht verschont" geblieben. "Ich bin aber überzeugt davon, dass nun eine Generation aufwächst, der wir die musikalische Bedeutung Wagners neu und ifferenziert vermitteln können, ohne alles Belastende und alle historische Verantwortung ausklammern zu wollen", so der Dirigent.
05. Oktober 2010